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Zahnarzt Böblingen, Dr. Björn Vieth

Februar 2024 – Letzte Chance auf Zahn­erhalt

Wenn sich das Zahnmark (umgangssprachlich der „Zahnnerv“) im Inneren eines Zahnes entzündet hat, wird standardmäßig eine Wurzelkanalbehandlung durchgeführt. Diese dient dazu, die Entzündung zu beseitigen und den Zahn zu erhalten. Ist eine Wurzelkanalbehandlung jedoch auch nach Wiederholung (Revision) nicht erfolgreich oder die Entzündung schon in den umliegenden Knochen übergegangen, so ist eine Wurzelspitzenresektion erforderlich. Manchmal ist eine Wurzelkanalbehandlung auch von vornherein nicht möglich, beispielsweise, weil die Wurzelkanäle zu stark gekrümmt sind.

In allen diesen Fällen stellt eine Wurzelspitzenresektion die einzige Möglichkeit dar, einen Zahn mit entzündeten „Nerv“ doch noch erhalten zu können. Zudem soll mit der Behandlung vermieden werden, dass sich die Infektion im Kieferknochen (weiter) ausbreitet.

Prinzipieller Ablauf einer Wurzelspitzenresektion

Für die Wurzelspitzenresektion erfolgt der Zugang zum Wurzelkanal entweder über die Zahnkrone („orthograd“) oder seitlich über den Kieferknochen („retrograd“). Zunächst wird ein kurzes Stück der Wurzelspitze und gegebenenfalls das umliegende entzündete Gewebe (im Kieferknochen) entfernt. Danach erfolgen die Füllung und der Verschluss des gereinigten Wurzelkanals.

Warum wird nur die Spitze entfernt?

Die Wurzelspitze eines Zahnes ist komplex aufgebaut. In den letzten Millimetern der Spitze fächern sich die Wurzelkanäle oft in mehrere haarfeine Ausgänge auf. Man spricht von einem „apikalen Delta“. Diese feinen Ausgänge sind bei einer Wurzelkanalbehandlung schwierig zu behandeln. Es kommt vor, dass Bakterien in den Kanälen verbleiben und den Entzündungsprozess aufrechterhalten. Mit der Entfernung der Wurzelspitze wird dieser mit Bakterien belastete Bereich der Zahnwurzel entfernt.

Lohnt sich eine Wurzelspitzenresektion?

Eine Wurzelspitzenresektion lohnt sich vor allem dann, wenn der Zahn insgesamt eine gute Struktur aufweist und noch fest im Kiefer verankert ist. Bei einem erfolgreichen Verlauf kann der Zahn häufig sogar ein Leben lang erhalten bleiben. In manchen Fällen ist es jedoch sinnvoller, den Zahn zu entfernen und durch implantatgetragenen Zahnersatz oder eine Brücke zu ersetzen.

 

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