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Zahnarzt Böblingen, Dr. Björn Vieth

Mai 2023 – Zahnverlust durch Rauchen?

Dass Rauchen dem Zahnfleisch und den Zähnen schadet, ist allgemein bekannt. Die konkreten negativen Auswirkungen kennen jedoch nur wenige. Zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai gehen wir diesmal vor allem auf Zahnfleischschädigungen und Parodontitis ein – nennen aber auch andere Folgen des Rauchens für die Mundgesundheit.

Zahnfleischentzündungen und Parodontitis

Raucher haben ein etwa fünf- bis sechsfach höheres Risiko, an Parodontitis zu erkranken als Nichtraucher (Quelle: Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg). Außerdem haben Raucher oft eine schwerere Form der Parodontitis und deren Behandlung ist häufig problematischer. Das bedeutet insgesamt: Das Risiko für Zahnausfall ist etwa doppelt so hoch wie bei Nichtrauchern.

Was hinzu kommt: Raucher stellen eine Parodontitis oftmals nicht selbst oder erst später fest als Nichtraucher, weil entsprechende Symptome in frühen Erkrankungsstadien oft weniger ausgeprägt sind als bei Nichtrauchern. So tritt zum Beispiel Zahnfleischbluten seltener auf, obwohl bereits schleichende Entzündungs- und Schädigungsprozesse vorhanden sein können. Der Grund dafür ist, dass das Zahnfleisch bei Rauchern schlechter durchblutet wird.

Eine fortgeschrittene Parodontitis schädigt den Kieferknochen und führt unbehandelt zum Verlust der betroffenen Zähne. Darüber hinaus sind Zusammenhänge zwischen der Parodontitis, Herz-/Kreislauferkrankungen, Diabetes, Rheumatoider Arthritis und bestimmten Krebsarten nachgewiesen worden. Zudem geht man heute davon aus, dass eine Parodontitis das Risiko einer Frühgeburt oder eines zu geringen Geburtsgewichtes erhöht.

Weitere mögliche Folgen des Rauchens:

  • Erhöhtes Risiko für Mundhöhlen- und Rachenkrebs: Tabakrauch enthält viele Substanzen, die nachweislich krebserregend sind und solche, die im Verdacht stehen, Krebs zu erzeugen. In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind etwa 90 bis 95 Prozent der Menschen, die an Tumoren in der Mundhöhle oder im Rachen erkranken, Raucher.
  • Zahnfleischrückgang, dadurch sehr lang wirkende Zähne und freiliegende, empfindliche Zahnhälse mit erhöhtem Kariesrisiko
  • Vermehrte Zahnsteinbildung und damit ein nochmal erhöhtes Risiko für Entzündungen des Zahnfleisches
  • Langsamere Wundheilung im Mund, weil die Tabakinhaltstoffe die körpereigene Immunabwehr schwächen
  • Die langsamere Wundheilung kann auch zu einer verzögerten Einheilung von Zahnimplantaten führen.
  • Der langfristige Erfolg einer Implantatbehandlung ist gefährdet.
  • Dunkle Verfärbungen der Zähne
  • Verminderter Geruchs- und Geschmackssinn

Tipps für Raucher:

  • Pflegen Sie Ihre Zähne sorgfältig mit zusätzlichen Hilfsmitteln wie Zahnseide und Interdentalbürstchen.
  • Achten Sie auf Symptome wie Zahnfleischbluten, -rötungen und eine höhere Empfindlichkeit des Zahnfleisches.
  • Nehmen Sie Ihre regelmäßigen Kontroll- und Prophylaxetermine in unserer Praxis wahr. Diese Kontrollen sind wichtig, um eventuelle erste Anzeichen von Erkrankungen zu erkennen und diese früh behandeln zu können. Wir nennen Ihnen gern die für Sie empfehlenswerten Zeitabstände für die Vorsorgetermine.
  • Noch besser: Hören Sie mit dem Rauchen auf.

 

Zur nächsten News dieses Monats: Warum Karies und Parodontitis gut vermeidbar sind